Paul Wallach – Kunstprojekt Krauthügel
PAUL WALLACH – DOWN TO THE GROUND
Kunstprojekt Krauthügel 2018 Krauthügel Art Project 2018
+++ verlängert bis 2024 +++ extended through 2024 +++
Livecam Krauthügel:
Für das fünfte und letzte Kunstprojekt Krauthügel hat Paul Wallach, Amerikaner in Paris (*1960, New York) einen riesigen Stern in die Landschaft fallen lassen. Lange Reihen aus 70 weißen Beton-Blöcken ziehen sich über ein Areal von 40×45 Metern. Erst aus der Vogelperspektive, von der Festung Hohensalzburg, ergibt sich das ganze Bild: Die geometrische Komposition wird als sternförmiges Gebilde erkennbar. Aus der Nähe wiederum werden die Linien zu festen Blöcken, die „Zeichnung“ zur Skulptur. Auf einer weiteren Ebene ist das Kunstwerk interaktiv nutzbar und kann vom Besucher zum Ausruhen oder Bespielen, als Bank, Bühne oder Ort der Begegnung erschlossen werden. Lesen Sie hier mehr.
Bis 2024 wird die Arbeit auf dem Krauthügel verbleiben.
Paul Wallach wurde 1960 in New York geboren. Salzburg ist ihm seit seiner Zeit als Artist in Residence (Leube) 1996 bestens bekannt. 2003 war er Teilnehmer am Wettbewerb für das World Trade Center Memorial. Seine Skulpturen hat er in Ausstellungen von New York über Paris, Wien und Berlin präsentiert. Paul Wallach lebt und arbeitet in Paris.
To mark the finale of the “Krauthügel Art Project”, Paul Wallach, an American in Paris (*1960), deliberately lets an immense star fall into the landscape. Long rows of 70 white concrete blocks extend across an area measuring 40×45 meters. Only when viewed from a bird’s eye perspective, from the Hohensalzburg Castle, does the installation start to take shape, and the geometric composition reveals itself to be a four-pointed, star-shaped structure. Universal spatial conceptions are inversed as the star shines upwards from the ground. Thus in order to appreciate the full impact of the work, visitors must seek a higher vantage point. Seen from close proximity, however, the lines resolve into solid forms, and the „drawing“ into a sculpture. Read more.
The site-specific work will remain in place through 2024.
Paul Wallach was born in New York in 1960. He has become well-acquainted with the city of Salzburg since his Artist in Residency (Leube) in 1996. In 2003 he entered the competition for the World Trade Center Memorial. His sculptures have been featured in exhibitions from New York, Paris to Vienna and Berlin. Paul Wallach lives and works in Paris.
Flyer DE/ENG (PDF)
Paul Wallach im Interview (gekürzt)
Paul Wallach im Interview (Langfassung)
Salzburger Nachrichten, 21.05.2018
FAZ, 24.06.2018
PM Laufzeitverlängerung / Press release extension (PDF, DE/ENG)
FAZ, 14.04.2020
Ein Projekt der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn in Kooperation mit der Erzabtei St. Peter (Kunstprojekt Krauthügel) und der Katholischen Hochschulgemeinde/Unipfarre Salzburg (Kunst und Kirche).
A project organised by the Salzburg Foundation and the Foundation for Art and Culture, Bonn, in cooperation with the Archabbey of St. Peter (Krauthügel Art Project) and with the Roman Catholic University Chaplaincy, Salzburg (Art and Church).
DAVID NASH
Kunstprojekt Krauthügel 2017
3.6. – 30. 9.2017
Salzburger Nachrichten, Sonderbeilage (PDF)
David Nash hat seine Kunst von Anfang an dem Werkstoff Holz verschrieben. Ausgangspunkt jeder Arbeit ist der Dialog mit der Natur, genauer: Die Überführung von Natur in Kunst. Dabei geht es dem Künstler um Formgebung, nicht um Verkünstlichung: Der Gedanke der Urwüchsigkeit des Materials ist jedem Werk eingeschrieben.
Sechs großformatige Skulpturen hat der Brite im Rahmen des Kunstprojekts Krauthügel 2017 präsentiert. Das Naturpanorama unterhalb der Festung Hohensalzburg ist der perfekte Ort für Nashs Werke, die die Bandbreite seines bildhauerischen Schaffens aufzeigen: Zu sehen sind Skulpturen aus Holz, aus verkohltem Material und aus Bronze. Dabei lassen auch die Bronzen deutlich erkennen, dass sie aus der Beschäftigung mit dem Holz entstanden sind.
Nash probt die Quadratur des Kreises, und sie gelingt: Die Metamorphose von künstlerischem Gestaltungswillen und natürlicher Kraft. Seine elementaren plastischen Formen ‚befreit‘ der Künstler aus dem Holz, als hätten sie dort schlummernd gewartet. Das Alter der Hölzer, ihre organische Beschaffenheit und Veränderlichkeit, wird Teil des Werks. Konsequenterweise lässt Nash keine Bäume für seine Kunst fällen, sondern arbeitet mit abgestorbenem bzw. umgestürztem Holz oder mit lebenden Bäumen. Dabei legt er eine Geduld an den Tag, die von tiefem Respekt gegenüber seinem Material zeugt: Über Jahre, sogar Jahrzehnte, arbeitet er an einzelnen Werken oder Projekten.
„Ich will eine einfache Art des Lebens und Tuns“, sagt David Nash. „Ich will ein Leben und ein Werk, in dem sich die Ausgeglichenheit und Dauerhaftigkeit der Natur zeigen. Ich fühle mich immer weiter in die Freuden und Nöte der Natur hineingezogen.“
Parallel zum Krauthügel waren Nashs Werke in der Kollegienkirche (im Rahmen der Projektreihe „Kunst und Kirche“) zu sehen.
David Nash (*1945 in Esher/Surrey, GB) hat in den 1960er Jahren an den Art Colleges von Kingston und Brighton und an der Londoner Chelsea School of Art Bildhauerei studiert. Seit 1999 ist er Mitglied der Royal Academy of Arts, seit 2004 Träger des Order of the British Empire. Nash lebt und arbeitet in Nordwales. Seine Arbeiten werden weltweit in wichtigen Museums-Sammlungen sowie in zahlreichen Einzel-und Gruppenausstellungen präsentiert.
Ein Projekt der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Kooperation mit der Erzabtei St. Peter.
ANDREAS SLOMINSKI – RÜBEN
Kunstprojekt Krauthügel 2016
8.5. – 30.9.2016
Salzburger Nachrichten, Sonderbeilage (PDF)
Mitten in der Natur türmt sich eine Straße vor uns auf, die wie eine Wand aus der Wiese aufragt, als wäre sie mit einem übernatürlichen Kraftakt aus der Erde gerissen, zusammengerollt und auf den Krauthügel verpflanz worden. Ein riesiger Fremdkörper im Postkarten-Panorama. Und ein zweiter daneben, ein „aufgerollter“ Fahrradweg. Flankiert wird das Ganze von einer Erntemaschine und Rüben, die der Installation ihren wunderbar einprägsamen Titel geben. In dieser Konstellation scheint erst einmal nichts zusammenzugehen. Das Nutzobjekt schlechthin, die Straße, wird bei Slominski zur Skulptur. Gerollt zu großen Zylindern sind seine Fahrtwege reine Formen, die ihre ursprüngliche Funktion eingebüßt haben, sie sind dreidimensionale Ideen. Hier findet kein Transport von Mensch und Fahrzeug statt, hier werden Gedanken transportiert, Ideen, Konzepte, Kunst. Vom Kopf des Künstlers in den des Betrachters.
Die titelgebenden Rüben beziehen sich auf die Salzburger Stadtgeschichte, mit der Slominski sich ausführlich auseinandergesetzt hat. Sie erinnern an Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach, dessen Wappen weiße Rüben zierten. Der liebevoll gepflegten Legende nach wurde der junge Taugenichts Leonhard von seinem Onkel mit Rüben beworfen, um ihn zum Fleiß anzuhalten. Später als Erzbischof habe er die Rübe dankbar in sein Wappen aufgenommen. Leonhard von Keutschach regierte Salzburg von 1495-1519 auf feudal-ritterliche Weise. In seine Amtszeit fällt u.a. der Ausbau der Festung Hohensalzburg zur herrschaftlichen Residenz. Auch die Einführung des berühmten Salzburger Rübentalers geht auf Leonhard von Keutschach zurück. Die Historie wird ironisch gebrochen und mit einem Augenzwinkern in die Aktualität überführt: Feudal etwa ist hier nichts mehr. Die Rübe ist als preiswertes Allerwelts-Nahrungsmittel oder Tierfutter konnotiert. Die Straße gehört allen, die Kunst im öffentlichen Raum gehört allen. Die ehemals herrschaftliche Feste Hohensalzburg als Teil des Weltkulturerbes der Stadt ist heute ein offener Ort für Besucher aus aller Welt. Im Fokus des Krauthügel-Panoramas prangt sie als krönender Abschluss über Slominskis Werk. Die Residenz des Fürsterzbischofs wird als Teil des öffentlichen Raums zugleich ein Teil der Installation des Künstler.
Andreas Slominski (*1959 in Meppen/NRW) hat er an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg studiert, wo er seit 2004 als Professor lehrt. Der Künstler hat zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen in namhaften Museen und Galerien bestritten, u.a. auf der Biennale von Venedig, den Skulptur Projekten Münster und in der Wiener Sezession. Er wurde mit wichtigen Kunstpreisen ausgezeichnet, darunter dem Karl-Ströher-Preis (1991) und dem Lichtwark-Preis (2014). Andreas Slominski lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin.
Ein Projekt der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Kooperation mit der Erzabtei St. Peter.
ZHANG HUAN – MY TEMPLE
Kunstprojekt Krauthügel 2015
24.7.-29.9.2015
Salzburger Nachrichten, Sonderbeilage (PDF)
Der chinesische Künstler Zhang Huan hat 2015 auf dem Salzburger Krauthügel einen „Tempel“ errichtet. Der in Shanghai und New York lebende Künstler ist nicht nur in seiner Heimat ein Star, sondern feiert auch international Erfolge. Für die Installation „My Temple“ verwendet er historische Bauteile einer Tempelanlage der Ming-Dynastie des 17. Jh. und setzt sie eigens für das Kunstprojekt Krauthügel zu einer neuen Architektur zusammen. Als „Stör“-Faktor fungiert eine schlichte, durchsichtige Einkaufstüte, die zwischen den alten Holzbalken schwebt und für Zhang Huan eine Illusion von Zukunft und der Erwartung eines neuen Lebens darstellt.
Über seine Arbeit sagt der Künstler: „Der Tempel ist der Überrest einer heiligen Stätte, in der meine Vorfahren vor 400 Jahren ihre Ahnen verehrten. Jedes Mal, wenn ich ihn betrete, spüre ich eine ungeheure geistige Aura um mich herum, die ungetrübt, still und geheimnisvoll ist. Sie ist eine Illusion, die aus einer Erleuchtung hervorgeht, die wiederum etwas mit der imaginären Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu tun hat. Es ist eine Illusion von Glück, Liebe und Tod.“
Ein Projekt der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Kooperation mit der Erzabtei St. Peter.
TONY CRAGG
Kunstprojekt Krauthügel 2014
6.6.-29.9.2014
Tony Cragg hat eigens für den Salzburger Krauthügel drei monumentale Bronzeskulpturen geschaffen: „Runner“, „Mixed Feelings“ und „Points of View.“ Seine markanten Skulpturen sind Variationen von Formen ohne verbindliches Ende. Die aus der Achse heraus verdrehten, organisch wirkenden Formen schrauben sich in die Höhe und verleihen der Skulptur etwas Wesenhaftes. Sie scheinen aus der Bronze ausbrechen zu wollen – die Möglichkeiten des Materials werden bis an ihre Grenzen geführt. Beim Umrunden wandelt sich das Werk und offenbart immer neue Ansichten. Je nach Betrachter-Standpunkt lassen sich in der Skulptur menschliche Profile entdecken, die plötzlich auftauchen und sich wieder auflösen.
Die Skulptur „Runner“, so Cragg, „vermittelt mir das Gefühl, das man in dem Moment hat, in dem man denkt, man weiß wo es langgeht, aber dabei erahnt, möglicherweise in die falsche Richtung zu laufen. Dies bezieht sich häufig nicht nur auf die kleinen persönlichen Dinge, sondern oft auch auf die großen Bewegungen und Tendenzen, die man allgemein um sich spürt.“
Mit „Mixed Feelings“ geht der Künstler auf das Wesen widerstrebenden Gefühlswelten ein. „Gefühle setzen sich aus einer großen Zahl positiver und negativer Ergebnisse zusammen, die sich zu einer scheinbaren Ansicht vereinigen – Fusion und Konfusion.“
Die dreitilige Arbeit „Points of View“ deutet Cragg sehr persönlich: „So sehr man sich über eine eigene Sichtweise freut, ist es oft ein einsamer Tanz.“
Das Kunstprojekt Krauthügel ist bereits die zweite Zusammenarbeit des englischen Bildhauers mit der Salzburg Foundation. Im Jahr 2008 wurde seine Skulptur „Caldera“ als siebtes Kunstprojekt des „Walk of Modern Art“ auf dem Makartplatz präsentiert.
Tony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren und zog nach dem Kunststudium nach Deutschland. Seit den späten 70er Jahren lebt er in Wuppertal. Der Künstler ist Träger des renommierten Turner Prize und hat 2007 den Praemium Imperiale für Skulptur erhalten. Ab 1979 lehrte er an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 1988 als Professor, um im Jahr 2001 als Professor für Bildhauerei an der Hochschule der Künste in Berlin zu beginnen. Seit 1994 ist er Mitglied der Royal Academy of Arts, London, und seit 2002 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin. Außerdem wurde er im selben Jahr in den Stand eines Commander of the British Empire (CBE) erhoben. Von 2009-2013 war er Rektor der Kunstakademie Düsseldorf. 2009 wurde Cragg in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Ein Projekt der Salzburg Foundation und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. in Kooperation mit der Erzabtei St. Peter.